Kleider machen Leute, so sieht das auch in der Chefetage aus. Doch wo an anderer Stelle Modebewusstsein und ein Gespür für die Trends gefragt sind, setzt man in Büros und auf Führungsebenen eher auf Stilsicherheit. Kleidung wird hier ein Mittel zum Zweck, man möchte Autorität ausstrahlen, Gewissenhaftigkeit und vor allem auch Durchsetzungsvermögen. Gerade als Frau ist es jedoch oft schwer, sich unter den männlichen Kollegen zu behaupten und die Wahl der richtigen Kleidung ist oft ein Spagat, der zu Lasten der eigenen Weiblichkeit geht. Schulterpolster, straffer Dutt oder auch eine dreiteilige Kombination machen Frau zwar zum gefürchteten Verhandlungspartner, tun aber nichts für ihre Figur und ihr Wohlbefinden.
Daher hab ich mal ein paar Profis ausgequetscht und das ist das Fazit 🙂
Was ist ein MUSS in jedem Kleiderschrank einer Business Frau?
Ein Kostüm mit knielangem Rock und tailliertem Sakko darf eigentlich in keinem Kleiderschrank fehlen. Eben so wenig wie ein legerer Hosenanzug oder das Etuikleid, welches die Weiblichkeit unterstreicht. Man kann im Büro also sowohl feminin als auch stilsicher auftreten, wenn das Outfit stimmt. Das strenge Businessoutfit ist natürlich ein Muss, doch kleine Kniffe und Accessoires machen ein Kostüm sanfter und runden es ab. Eine zarte Bluse beispielsweise sieht unter dem Jackett mit den Schulterpolstern weicher aus und ein eleganter Heel wertet sowieso jedes Businessoutfit auf und macht es ein klein wenig aufregend. Der Blazer oder das Sakko für die Damen ist übrigens ein Muss wenn es sich um repräsentative Aufgaben oder um einen Kundentermin handelt, denn ein solches Oberteil strahlt Seriosität aus und trägt dazu bei, dass die Trägerin ernst genommen wird.
Und wie schaut es mit farblichen Akzenten aus? Darf man das?
Grundsätzlich sollte man nicht den Fehler machen, sein Outfit zu bunt zu wählen. Kleine Kontraste in Form einer gemusterten Bluse sind völlig in Ordnung doch generell sollte das Outfit gediegen und farblich Ton in Ton daherkommen. Beige, Braun, Grau und Schwarz sind optimale Farben, um dem Dresscode in Büros der Finanzbranche oder in Konzernen gerecht zu werden. Doch auch diese Farben setzt man unterschiedlich ein. Schwarz erweist sich vor allem bei Verhandlungen als die beste Wahl, da man damit eine gewisse Härte ausstrahlt. Ein helles Beige hingegen macht sich in Mitarbeitergesprächen gut, denn damit strahlt man Vertrauen aus.
Was sind die No Go’s?
Ausgefallene Kreationen und ein schrilles Design haben im alltäglichen Business nichts zu suchen. Man kann natürlich einen gewagten Stoff kombinieren, jedoch sollte das Kleidungsstück aus diesem Stoff das einzige an einem sein, das auffällt. Grundsätzlich sollte entweder der Schnitt, der Stoff oder die Farbe hervorstechen, aber niemals alle drei Komponenten zusammen. Ein weiteres No Go ist auch ein zu enges oder zu weites Kostüm. Die Passform sollte perfekt mit der Figur harmonieren. Man trägt das Kostüm in das man hineinpasst und nicht das Kostüm, in welches man gerne hineinpassen würde.
Wie mache ich das?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer (egal ob man Bewerber oder zb Auftragnehmer ist) vom Gegenüber gemustert wird und auf Basis der jeweiligen Zuordnungstabelle in eine vorgefertigte Kategorie gestuft wird – willkommen Vorurteile. Speziell als Frau muss man des öfteren seinen Mann stehen und da kann die Kleidung schon unterstützen. Ich persönlich bin eher der legerer – und wie unserer Turnlehrerin in der HTL immer gesagt hat – burschikosere Typ. Das heißt im Büro bin ich meist mit Jeans und T-Shirt unterwegs. Auch immer gerne mal mit einem Farbkleks 😉
Bin ich jedoch bei wichtigen Außenterminen, Vorträgen oder Interviews, greife ich 100% zum Blazer und zur Jeans. Im Sommer natürlich Kleider! Und je nach Anlass dann Bluse oder T-Shirt. Man muss ja trotzdem man selber bleiben und sich wohl fühlen 😉 Und der strenge Hosenanzug-Typ bin ich halt einfach nicht.
Einen witzigen Beitrag zum Thema hatte kürzlich auch der Standard, der kurzerhand attestierte, die Stock-Fotografien, die Frauen in der Business Welt darstellen, müssen irgendwo in den 80ern stecken geblieben sein 🙂