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Schritt für Schritt zum perfekten Businessplan

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Was ist ein Businessplan?

Ein Businessplan beschreibt den grundsätzlichen Fahrplan deiner Existenzgründung. Dabei gibt er dir und potenziellen Investoren zu Beginn eine Übersicht über die Geschäftsidee und anschließend einen Schritt für Schritt Fahrplan für die Umsetzung. Ebenso dient der Businessplan als Grundlage für Fremdkapitalgeber wie Banken, Investoren oder Förderstellen, um diese von deiner Idee zu überzeugen.

Warum brauche ich einen Businessplan?

In erster Linie soll dir der Businessplan als Orientierungshilfe, bei der Umsetzung deiner Geschäftsidee dienen. Der Businessplan unterstützt dich nicht nur bei der Unternehmensgründung, sondern wird dich auch von Jahr zu Jahr beim Schaffen neuer Ziele und dem Erreichen bestehender Ziele begleiten. Um den Businessplan effektiv zu nutzen, solltest du ihn immer wieder an deine aktuellen Ziele und an deine aktuelle Situation anpassen. Zudem benötigst du einen Businessplan um potenzielle Kapitalgeber und private Investoren von deiner Geschäftsidee zu überzeugen.

Inhalte des Businessplans

Neben einer detaillierten Beschreibung der Geschäftsidee sollte dein Businessplan auch eine ausführliche Markt-, Kunden-, und Wettbewerbsanalyse umfassen. Um folglich dein Unternehmen zu realen Gegebenheiten abzugleichen, solltest du auch eine Finanzanalyse in deinen Plan integrieren.

Aus unserer Sicht könnten die wesentlichen Elemente deines Businessplans sein: 

  1. Executive Summary (kurze Zusammenfassung)
  2. Geschäftsidee (Produkt, Dienstleistung, USP)
  3. Markt und Wettbewerb ( Markt-, Kunden-, Wettbewerbsanalyse)
  4. Marketing und Vertrieb (Zielgruppe, Preissituation)
  5. Organisation des Unternehmens (Aufbau-, Ablauforganisation)
  6. Finanzplan (Kapitalbedarf, Liquiditätsplan, Eigen-, Fremdkapital)
Tafel mit den Wörtern Goal, Plan und Sucess
Pixabay – Tafel mit der Aufschrift: Ziel – Plan – Erfolg

Executive Summary

Das Executive Summary bildet den Einstieg in deinen Businessplan und ist eine kurze Zusammenfassung des Inhalts. Auf ein bis zwei Din A4 Seiten enthält die Zusammenfassung kurze und aussagekräftige Informationen über deine Gründungsidee und die geplanten Umsetzungsschritte. Auch wenn die Executive Summary erst am Schluss verfasst werden sollte, bildet diese die Grundlage für potenzielle Investoren.

Geschäftsidee

Beginnen solltest du in deinem Businessplan mit einer generellen Beschreibung deiner Produkte bzw. deiner Dienstleistungen. Außerdem solltest du dir bereits hier einen Überblick über die aktuelle Marktsituation verschaffen, damit du dir besser vorstellen kannst, welche Chancen und Risiken ein Markteintritt mit sich bringen wird. Folgende Punkte solltest du unbedingt berücksichtigen:

  • Welche Produkte bzw. Dienstleistungen möchtest du anbieten?
  • Welchen Nutzen haben KundInnen von deinen Produkten?
  • Was ist dein Alleinstellungsmerkmal (USP = Unique Selling Proposition)?
  • Welche Stärken und Schwächen gibt es bei deinem Produkt?
  • In welchem Entwicklungsstadium sind deine Produkte?

Markt und Wettbewerb

Im nächsten Teil beschreibst du die aktuelle Marktsituation. Hier solltest du dich fragen, auf welchen Zielmarkt du deine Produkte anbieten möchtest, welche Markteintrittsbarrieren sich ergeben könnten und welche Mitbewerber bereits ihre Produkte auf dem gewünschten Zielmarkt anbieten.

Die Markt- und Wettbewerbsanalyse  kann drei wesentliche Schritte enthalten:

  • Bestimmung der Marktgröße: Um die Marktgröße zu ermitteln, solltest du zunächst die Umsätze bzw. die verkauften Produkte pro Jahr betrachten. Mit diesen Informationen und weiteren Branchen- und Statistikdaten  kannst du folglich die Marktgröße abschätzen.
  • Marktwachstum: Um die Marktanalyse zu vervollständigen, sollte dein Businessplan auch eine Zukunftsprognose bezüglich Marktwachstum und Marktdynamik enthalten.
  • Wettbewerbsanalyse: Bei der Wettbewerbsanalyse geht es darum, die wichtigsten Eigenschaften des Marktes zu analysieren und zu beschreiben. Zum Beispiel, wer sind die Mitbewerber?, zu welchen Preisen bieten sie ihre Produkte an?, wie unterscheiden sich deren Produkten von deinen?

Marketing und Vertrieb

Da sich kein Produkt bzw. keine Dienstleistung von alleine verkauft, solltest du dir im nächsten Schritt überlegen wie du deine Produkte vermarkten möchtest. Neben der Frage wo deine Kunden die Produkte bzw. Dienstleistungen erwerben können, solltest du dir auch überlegen wie Leute überhaupt von deinen Angeboten erfahren. Um diese Fragen zu beantworten und um folglich deine Ziele zu erreichen, kannst du auf den Marketing-Mix zurückgreifen.

Der Marketing-Mix beschreibt die Ausgestaltung deiner Produktpolitik (Product), Preispolitik (Price), Distributionspolitik (Place) und Kommunikationspolitik (Promotion). Grundsätzlich kannst du die 4 Ps um weitere Ps wie Public, People, Politics etc. ergänzen, jedoch sind die ersten vier genannten unserer Meinung nach am wichtigsten.

Marketingmix: Optimale Mischung aus den 4Ps finden (Product, Price, Promotion, Place)
www.fuer-gruender.de – Marketingmix 4Ps

 

Produktpolitik
Die Produktpolitik sollte alle Fragen rund um deine angebotenen Produkte und Dienstleistungen beantworten. Dabei kannst du die Produktplanung auf drei Ebenen aufteilen:

  • Kernprodukt: Welchen Nutzen hat dein Kunde, wenn er das Produkt erwirbt bzw. nutzt?
  • Regalprodukt: Welche Funktionalitäten und welche Qualität bietet das Produkt?
  • Erweitertes Produkt: Welche zusätzlichen Leistungen gibt es zum Produkt?. z.B Zusatzversicherung, Hotline usw.

Distributionspolitik
Um sicherzustellen, dass deine Kunden ihre Produkte im richtigen Zustand, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in gewünschter Menge erhalten, sollest du dir auch Gedanken über ein optimales Vertriebssystem machen. Ebenso ist zu klären, wie du deine Produkte verkaufen möchtest, etwa über einen stationären Handel?, über einen Online-Shop? oder doch über einen Handelsvertreter?.

Kommunikationspolitik
Die Kommunikation mit Kunden kann über verschiedene Kanäle stattfinden. Wesentlich dabei ist, dass beim Kunden eine positive Einstellung gegenüber dem Produkt oder der Dienstleistung erzeugt wird. Da du mit unterschiedlichen Werbeaktionen unterschiedliche Personen ansprechen kannst, solltest du dir zuvor folgende Fragen überlegen:

  • Was möchte ich mit der Werbeaktion erreichen?
  • Welche Zielgruppe möchte ich erreichen?
  • Welche Botschaft möchte ich vermitteln?
  • Welche finanziellen Mittel stehen mir zur Verfügung?

Nachfolgend kannst du aus folgenden Elementen auswählen:

  • Direktmarketing: Beim Direktmarketing geht es um den direkten Kontakt zu deinen Kunden. Zum Beispiel kannst du mit deinem Internetauftritt, deinem Newsletter oder mit Werbebriefen mit Kunden in Kontakt treten und diese von deinen Produkten oder Dienstleistungen überzeugen.
  • Klassische Werbung: Hier nutzt du klassische Werbekanäle wie Plakate, Inserate, TV oder Radio.
  • Verkaufsförderung: Werbemaßnahmen zur Verkaufsförderung können sein: Preisanzeigen, Werbegeschenke, Rabattmarken sowie qualifiziertes Verkaufspersonal welche Kunden zu verschiedenen Produkten bzw. Dienstleistungen beraten.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sorgst du dafür, dass Kunden langfristig eine positive Einstellung gegenüber deinen Produkten bzw. Dienstleistungen und deinem Unternehmen haben. Maßnahmen, um deinem Unternehmen ein positives Image zu verleihen, könnten beispielsweise Tage der offenen Tür oder Zeitungsberichte sein.

Preispolitik
Nun geht es darum, den optimalen Preis für deine Produkte zu finden. Um den optimalen Preis für deine Produkte oder Dienstleistungen zu kalkulieren, kannst du ein kostenfreies Tool zur Preiskalkulation austesten. Neben dem Preis spielt noch die Festlegung von Rabatten, Finanzierungsmöglichkeiten und die Definition von Zahlungs- und Lieferbedingungen eine wichtige Rolle.

In dieser Checkliste findest du nochmals eine Übersicht über alle wesentlichen Elemente des Marketing-Mix.

Organisation des Unternehmens

  • Standort & Rechtsform: Lege fest an welchen Standort(en) dein Unternehmen angesiedelt ist und unter welcher Rechtsform du es betreiben wirst.
  • Management und Gründerteam: Das Management und Gründerteam stellt besonders bei jungen Unternehmen eine Schlüsselrolle hinsichtlich Betriebsorganisation dar. Dieser Teil sollte Informationen zum Management bzw. zum Gründerteam enthalten. Falls ein Gründerteam besteht, solltest du aufzeigen, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Falls du als Einzelunternehmer durchstartest, solltest du hier trotzdem deine Aufgaben und dein Management darstellen.
  • Personal und Personalplanung: Falls du planst Mitarbeiter einzustellen, solltest du im Businessplan deine zukünftige Personalplanung beschreiben.
  • Ablauf- und Aufbauorganisation: Auch wenn zu Beginn deines Business dein Organigramm noch nicht so umfangreich ist, solltest du es verständlich und transparent im Businessplan darstellen. Nach der Aufbauorganisation legst du nun deine Ablauforganisation fest. Überlege dir welche Abläufe im Unternehmen stattfinden werden.  Für ein Produktionsunternehmen z.b. Einkauf – Produktion – Vertrieb.
  • Unternehmenskultur: Welche Vision und Mission verfolgt das Unternehmen? Leitbild und unternehmerische Werte sollten hier beschrieben werden.
Tafel welche Dinge im Businessplan berücksichtigt werden sollten.
Pixabay – Tafel mit wichtigen Elementen eines Businessplanes.

Finanzierung

Falls es (wie in vielen Fällen) bei deinem Businessplan darum geht, die fehlenden Geldmittel zu bekommen, ist der wichtigste Teil die Finanzplanung. Bei der Erstellung deines Finanzplanes kannst du das Finanzplan-Tool zur Hilfe nehmen. Das Finanzplan-Tool führt dich in 8 Schritten zu einem fertigen Finanzplan.
Die Vorlage umfasst folgende Bausteine:

  • Umsatzplanung
  • Umsatzabhängige Kosten
  • Betriebs- bzw. laufende Kosten
  • Gründungskosten
  • Investitionen
  • Liquidität & Kapitalbedarf
  • Finanzierungsplan
  • Rentabilitätsrechnung
Finanzplan mit Taschenrechner und Kugelschreiber
Pixabay – Finanzplan

Anhang

Je nach Geschäftsidee, Branche und Investitionsbedarf kann ein Businessplan bis zu 20 Seiten umfassen. Jedoch kannst du deinen Businessplan mit weiteren Dokumenten ergänzen. Zum Beispiel mit einem Angebot für geplante Investitionen, Lebensläufen der GründerInnen, Pachtverträgen, Kooperationsverträgen und allen weiteren Dokumenten, welche wesentlich für dein Unternehmen sind.

Was nutzt dir der Businessplan?

Der Businessplan zeigt dir eine Gesamtübersicht des Unternehmens, beginnend bei der Planung und Kontrolle bis hin zur Darstellung des Geschäftslebens. Somit dient der Businessplan nicht nur potenziellen Kapitalgebern sondern auch dir als Unternehmer. Zudem zeigt der Plan auf, wo die Stärken und Schwächen des Unternehmens liegen, sodass dein Unternehmen Chancen nutzen und Risiken früh erkennen kann.

Nach der erfolgreichen Gründung deines Business, solltest du den Businessplan alle paar Jahre oder auch jedes Jahr heranziehen und diesen überarbeiten. Somit kannst von Jahr zu Jahr deinem Business verfeinern, deine Projekte vorantreiben und folglich neue Ziele erreichen.

Beginne jetzt mit deinem Businessplan um erfolgreich als Gründer durchzustarten!

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Victoria Nöbauer

Victoria ist seit Jänner 2021 ein Mitglied des webdots Teams. Sie unterstützt das Onlinemarketing-Team bei der Erstellung von Web-Analyse Dashboard, beim Aufbau von Trackings und weiteren Optimierungsmaßnahmen.

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5 Gedanken zu „Schritt für Schritt zum perfekten Businessplan“

  1. Hallo Victoria,

    ein Businessplan ist das A und O beim Gründen. Er dient auch als Orientierungshilfe und natürlich als Motivation. Auch als Einzelunternehmer oder Freelancer ist es sinnvoll, einen Business Plan (light) zu machen. Insbesondere Themen wie Buchhaltung oder Vertrieb kommen manchmal zu kurz, denn man konzentriert sich zu stark auf die Kundenprojekte. Die sind natürlich das Wichtigste, aber Fehler in den Randbereichen, die nun mal auch zum Business dazugehören, können teuer werden. Da hilft es, wenn man einen vernünftigen Plan ausgearbeitet hat.

    Liebe Grüße
    Franzi

  2. Ohne Businessplan kein Business. Gerade am Anfang, wenn man sich in der Gründungsphase befindet und auch Händeringend nach Investoren sucht, wird man ohne Businessplan keinen Pokal gewinnen. Investoren wollen meistens in Kürze genau wissen wohin deine Reise geht. Um Investoren zu gewinnen sollten das nächste was du erstellen solltest auch gleich der passende Pitch zu deinem Businessplan sein.

    MFG
    Timo N.

    1. Hallo Timo, danke für deinen Kommentar. Wir sind ganz deiner Meinung. Ein dazu passender Pitch fasst die wichtigsten Inhalte der Geschäftsidee und den Finanzierungsbedarf nochmal zusammen, um potenzielle Investoren von deiner Geschäftsidee zu überzeugen.

  3. Danke für die Anstöße!

    Ich denke, man sollte keine größere Unternehmung im Leben ganz planlos angehen – aber dabei darf man auch nie vergessen, dass wir niemals alles planen können.

    Es ist ein wenig ein Drahtseilakt – im Vorfeld analysieren, planen, durchdenken – JA!

    Aber man darf sich darin auch nicht zu sehr verlieren, sondern nicht weniger wichtig ist es, ein wenig der eigenen spontanen Intuition zu vertrauen und ins TUN zu kommen.

    So manch einer fängt niemals etwas Eigenes an, weil er sich zu viele Gedanken im Vorfeld macht und dann überall potentielle Stolpersteine findet.

    Ein e Unternehmung ist auch immer ein kleines oder großes Wagnis, dessen sollte man sich zuallererst bewusst sein und mental darauf ausrichten – dass man auch mit dem besten Plan scheitern kann.

    Wenn sich das „okay“ anfühlt, dann kann es losgehen mit dem Planen. Und dem Handeln. Und auch: dem Fehler machen. Ich finde, vieles ergibt sich erst auf dem Weg. (-:

    1. Hallo Sandra, du hast da einen sehr guten Punkt angesprochen! Viele Menschen „verkopfen“ zu sehr und trauen sich oft nicht, eine Gründung wirklich anzugehen. Es kann sein, dass auch die beste Idee mit einem ausgefeilten Business Plan am Ende nicht erfolgreich wird. Das sollte man von Anfang an akzeptieren können. Wirklich zu starten, lautet hier die Devise – denn Unternehmer sind nicht nur Denker sondern vor allem Macher!

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