Der Begriff „Cloud“ (zu deutsch: Wolke) hat sich in den letzten Jahren mittlerweile schon etwas etabliert, doch befindet sich seine Bedeutung auch stetig im Wandel. Als du den Begriff Cloud das erste mal gehört hast, war das sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Onlinespeicher. Dropbox, Google Drive, OneDrive, iCloud Drive sind hier auch heute noch namhafte Vertreter.
Der Nutzen der Cloud lag also am Beginn vor allem darin, eigene Dateien online abzulegen und sie so gesichert und überall auf der Welt verfügbar zu haben. Wo und in welchem Land die Daten dabei physisch gespeichert sind, ließ sich vor allem zu Beginn von Cloud Zeiten meist nicht bestimmen (daher auch der Begriff „Cloud“)
Was versteht man heute unter der Cloud?
Unter einer Cloud versteht man heute nicht mehr nur einen entfernten Datenspeicherort, sondern jeden angebotenen Service, oder Dienst, der über das Internet zugänglich gemacht wird.
Das klingt jetzt vielleicht etwas komplizierter als es ist:
Nehmen wir als Beispiel dein Email Programm. Wenn du zum Beispiel über gmx.at oder gmail.com deine Mails schreibst und verwaltest arbeitest du in diesem Moment in der Cloud, denn weder deine Emails, noch das Programm zur Bearbeitung laufen lokal auf deinem PC. Du brauchst nur einen Webbrowser, Internet und deine Zugangsdaten und du kannst von überall auf der Welt genau auf deine Daten sowie auf deine gewohnte Arbeitsplattform zugreifen.
Und genau dieses Prinzip wird mittlerweile nicht nur bei Mails sondern auch bei Officelösungen, Buchhaltungssoftware, Kundenmanagementsoftware, Projekt/Teamarbeitssoftware bis hinzu Registrierkassenlösungen angewandt.
Wo liegen die großen Vorteile am Arbeiten in der Cloud?
Einen Vorteil beim Arbeiten in der Cloud haben wir also schon genannt: Die örtliche Unabhängigkeit.
Speziell für dich als Gründer oder Jungunternehmer hat das System der Cloud aber noch weiter Vorteile. Einer der wichtigsten für dich ist die Skalierbarkeit sowie die darin enthaltene Kosteneffizienz. Das bedeutet, du kannst mit einer Lösung mit geringem Funktionsumfang und damit geringem Preis starten und den Funktionsumfang dann bei Bedarf mit der Zeit auf deine Bedürfnisse erweitern.
Dadurch wird dir schon zu Beginn viel Arbeit von einer Software abgenommen und du brauchst aber nicht gleich ein Vermögen für dessen Anschaffung auszugeben oder immer wieder die Software zu wechseln, was jedes Mal ein großer Umstellungsaufwand ist.
Zwei weitere Vorteile sind dann auch noch die Geräteunabhängigkeit – das heißt du brauchst dir weniger Sorgen zu machen, wenn dein PC mal streikt – und der sehr geringe Wartungsaufwand, da du selbst keine Updates der Programme installieren musst.
Worauf ist bei der Verwendung von Cloud Software zu beachten?
Neben den ganzen Vorteilen gibt es aber natürlich auch das eine oder andere, auf das du unbedingt achten solltest:
Ganz oben auf dieser Liste steht das Thema Internet. Wenn du in der Cloud arbeitest, dann immer über das Internet.
Hast du bei dir eine sehr langsame oder gar instabile Internetverbindung, so kann sich das Cloudvergnügen drastisch verschlechtern!
Zum Glück kannst du aber die meisten Cloud Dienste eine bestimmte Zeit lang testen und in dieser Zeit wird sich auch zeigen, ob deine Internetverbindung ausreicht.
Bevor du ein neues System einführst, ist es wichtig abzuklären, dass dieses auch ordentlich mit dir und deinem Unternehmen mitwachsen kann. Denn du hast nichts davon, wenn du es dann nach kurzer Zeit schon wieder wechseln musst.
Datensicherheit in der Cloud
Das Thema Anbieterwechsel ist auch wichtig. In der Cloud speicherst du ja deine Daten und die Daten deiner Kunden. Willst du aus welchen Gründen auch immer einmal den Anbieter wechseln, so ist es sehr vorteilhaft für dich, wenn du deine Daten auf definierte Weise von deinem alten Anbieter exportieren und bei dem neuen Anbieter importieren kannst. Ob und in welcher Form das geht, solltest du auch vor einem Vertragsabschluss prüfen.
Und damit sind wir auch schon bei einem weiteren, wichtigen Thema: Der Datensicherheit. Speicherst du Daten von deinen Kunden in der Cloud, so gibt es unter anderem gesetzliche Regelungen, die du unbedingt beachten solltest.
Diese Daten müssen aktuell nämlich im europäischen Raum oder in der Schweiz liegen. Ob dem so ist, verrät dir der jeweilige Cloudanbieter sicherlich gerne.
Das Thema Datensicherheit ginge dann auch noch weiter, ob deine und die Daten deiner Kunden sicher übertragen und in der Cloud abgelegt werden, aber das würde diesen Rahmen leider sprengen. Brauchst du diesbezügliche Unterstützung, komme bitte einfach direkt auf mich zu.
Bleibt noch das Thema Nachhaltigkeit. Nicht jedes Unternehmen, das einen Clouddienst anbietet wird alle Zeiten überdauern. Willst du dir viel Ärger ersparen, wenn ein Anbieter auf einmal Pleite geht, dann lohnt sich vorab ein genauer Blick auf das Unternehmen und vielleicht – aber nicht immer – den einen oder anderen Euro mehr zu investieren.
Was gibt es für Alternativen zur Cloud?
So, jetzt hast du viel erfahren, was man unter einer Cloud versteht, was für Vorteile sie dir bietet und auf was du unbedingt aufpassen solltest.
Was ist jetzt, wenn du deine Daten und die Daten deiner Kunden überhaupt keinen fremden Anbieter überlassen willst?
Dann gibt es bei Programmen, die du nutzen möchtest, nur die herkömmliche Variante, dass du diese lokal auf deinem PC installierst. Bei Daten, die du gesichert und vielleicht geräteübergreifend synchronisiert haben willst, gibt es die Möglichkeit einer sogenannten private Cloud. Diese wird mit einem kleinen PC – oder auch NAS (Network Attached Storage) – realisiert. Dann liegen all deine gespeicherten Daten auf einem definierten Gerät an deinem Wunschstandort (zum Beispiel bei dir Zuhause oder im Büro). Die Anschaffungskosten eines solchen Systems sind zwar auch nicht exorbitant hoch, aber deutlich höher als bei einer „normalen“ Cloudlösung.
Fazit Cloud oder nicht?
Nun hast du also endgültig die Qual der Wahl. Jedes System und jeder Lösungsansatz hat seine Vor-und Nachteile.
In die Cloud zu gehen ist meiner Meinung nach der innovativere Ansatz, nur rate ich dir dringend die oben beschriebenen Gegebenheiten zu beachten, damit dir deine Tools bei einem nachhaltigen und langfristigen Erfolg mit deinem Unternehmen nicht im Wege stehen.
Solltest du noch konkrete Fragen oder auch schon positive bzw. negative Erfahrungen mit dem Thema Cloud haben, dann freue ich mich auf deine Anregungen in den Kommentaren.
Christian Reich
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