Reinhold Lackner ist Unternehmensberater, Gründerberater und Experte für Onlinemarketing. Er hat Produktmanagement studiert und langjährig in den unterschiedlichsten Branchen Produktideen erfolgreich realisiert. In seiner Gründerberatung hilft er Gründern dabei sich Anfängerfehler zu ersparen und schnellstmöglich Kunden zu gewinnen:
Hier seine „5 Dinge, die man als Unternehmensgründer von Anfang an richtig machen soll!“
Check die Größe deiner Zielgruppe
Nehmen wir an, du hast die Annahme getroffen, von deinem Produkt monatlich 150 Stück verkaufen zu können. Diese Menge würde deine betrieblichen und privaten Kosten decken und auch noch etwas Spielraum lassen.
Nun ist dieser Wert noch nicht belegt. Du weißt nicht, ob du wirklich 150 Stück jährlich verkaufen kannst, da du noch nicht weißt, wie viele potentielle Käufer für dein Produkt es denn überhaupt gibt.
Daher ist es unbedingt erforderlich, die Größe deiner Zielgruppe im Vorhinein abzuschätzen. Eine absolut exakte Abschätzung dafür gibt es nicht. Du kannst dich allerdings über statistische Werte gut an einen realistischen Wert annähern.
Eine Möglichkeit ist die Zielgruppengröße anhand verfügbarer Adressen abzuschätzen. Es gibt im Web zahlreiche Anbieter von sogenannten Adresslisten. Gegen Bezahlung erhältst du dort die Adressen deiner Zielgruppe. Das ist einerseits natürlich praktisch, um deine Zielgruppe gezielt zum Beispiel mit einer Postwurfsendung anzusprechen, hilft uns aber auch dabei, die Zielgruppengröße abzuschätzen.
Tool: Schober Adressen
Bei Schober Adressen kannst du Adresslisten kaufen und praktischerweise vorher per Selektion prüfen, wie viele Adressen deiner Zielgruppen denn existieren.
Kosten: Recherche 0 Euro, Adressen unterschiedlich ca. 1 Euro pro Adresse
Nehmen wir an, du willst im Raum München einen Kurs „Marketing für Grafiker“ anbieten. Dein Kurs bezieht sich eher auf kleine Betriebe. Du würdest also gerne Grafiker ansprechen, die alleine oder in kleinen Teams arbeiten. Nun wüsstest du gerne, wie viele potentielle Kunden es im Raum München dafür gäbe, das heißt, wie viele Grafiker es in München gibt.
Die folgende Abbildung zeigt dir das Selektionsfenster auf shop.schober.com. Du wählst dort deine Branche aus, in unserem Fall „Grafiker“, die Betriebsgröße, in unserem Fall „Kleinbetriebe“ und schränkst dann anhand der PLZ das Einzugsgebiet ein.
Als Ergebnis erhältst du folgende Preisinformation. Interessant für uns ist dabei nun die Zahl in der Spalte Menge, denn nun wissen wir, das es 106 derartige Grafiker in München gibt.
Natürlich kann es sein, dass es mehr gibt und nicht alle in der Kartei von Schober Adressen enthalten sind. Als Anhaltspunkt ist die Zahl aber gut geeignet. Für 291,50 Euro könnten wir uns die Adressen nun kaufen und zum Beispiel eine Postwurfsendung durchführen.
Wenn unser Grafiker vorher angenommen hat, dass er sein Produkt im ersten Jahr an 100 Grafiker verkaufen wird, sollten bei ihm spätestens hier die Alarmglocken läuten. Bei einer Zielgruppengröße von 106 schon im ersten Jahr 100 davon als Kunden zu gewinnen ist unrealistisch. Das wäre ein Marktanteil von 94% im ersten Jahr!
Erstelle eine Kundenkarte
Stell dir vor, du hättest zu Beginn deiner neuen Tätigkeit bereits eine Liste vorliegen, die die Namen sämtlicher zukünftiger Kunden enthält. Alles, was du für einen Auftrag tun musst, ist die Kunden kontaktieren und dein Angebot vorstellen. Klingt gut, oder?
Klingt aber vermutlich auch sehr utopisch für dich. Doch so weit weg von der Realität, wie du vielleicht denkst, ist das nicht. Eine klare Beschreibung deines Idealkunden ist die notwendige Grundlage für eine erfolgreiche Kundengewinnung. Wenn du deinen Idealkunden kennst, weißt du, wer er ist, wie du dein Sortiment gestalten musst, um es für Ihn attraktiv werden zu lassen und wie, wo und wann du ihn erreichen kannst. Dein Idealkunde ist es, den du ansprechen musst.
Ich empfehle dir daher eine Kundenkarte anzulegen, die deinen Kunden möglichst bildlich beschreibt. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Gib deinem Idealkunden einen Namen, suche dir im Internet ein passendes Bild für ihn (zum Beispiel auf Pixabay – achtung: hier kurz der verweis zum webdots Blog zum Thema Bildrechte) und beschreibe ihn möglichst exakt. Je genauer du das tust, desto erfolgreicher wirst du ihn im Marketing ansprechen können.
Halte deine Kosten variabel
Am Anfang gilt es das Risiko möglichst gering zu halten. Idealerweise beginnst du mit etwas, wo du möglichst nur deine Zeit investieren musst und nicht dein Geld.
Zu Beginn sollte dein Konzept so aussehen:
Wenn Kunden kommen findet es statt, sonst eben nicht und du hast frei. Fixkosten entstehen daher nur minimal. Du musst keinen Mindestumsatz erzielen, da du keine hohen Fixkosten decken musst.
Im Anschluss sollte dein Konzept dann so aussehen:
Je mehr Kunden kommen, desto stärker soll sich das Geschäft von dir entkoppeln lassen. Ansonsten wärst du ja anhand deiner Arbeitszeit nach obenhin limitiert. Mehr als 24 Stunden am Tag kannst du ja nicht arbeiten.
Es gilt also mit etwas zu beginnen, wo du möglichst nur deine Zeit investieren musst und es dann so zu gestalten, dass du deine Zeit nicht mehr investieren musst.
Dieses Entkoppeln deines Umsatzes von deiner Arbeitszeit erreichst du durch Automation. Es gibt verschiedene Onlinetools, die du verwenden kannst, um automatisierbare Tätigkeiten kostengünstig auszulagern.
Wenn du mehr über diese Tools erfahren willst, kann ich dir den Gründer-Turbo Boost auf meiner Website empfehlen.
Erfasse von Anfang an deine Ausgaben
Viele Gründer machen den Fehler erst viel zu spät die betrieblichen Ausgaben zu erfassen.
Betriebsausgaben gelten aber bereits ab dem Zeitpunkt, an dem eine erkennbare Gründungsmotivation vorliegt. Wenn du beispielsweise Kurse besuchst, Bücher zum Thema Unternehmensgründung liest, sind das bereits Betriebsausgaben, auch wenn du noch keinen Betrieb eröffnet hast. Sammle daher unbedingt sämtliche Belege und halte idealerweise alle Ausgaben und wenn bereits anfallend auch Einnahmen in einer Exceltabelle fest.
Das kann beispielsweise so aussehen:
Du kannst dir hier die Excel-Datei runterladen und sofort mit deinen Ein – und Ausgaben starten!
Noch einfacher ist es ein separates Geschäftskonto zu eröffnen, von dem du alle anfallenden Ausgaben bezahlst.
Dann hast du einen exakten Überblick über alle Betriebsausgaben. Die DKB bietet ein absolut kostenloses Onlinekonto an, wodurch dir keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Hol dir Unterstützung
In der Gründungsphase legst du den Grundstein für den Erfolg deiner Unternehmung. Dabei auf professionelle Unterstützung zu vertrauen, ist äußerst ratsam. Gründer, die sich beraten lassen, sind statistisch gesehen erfolgreicher als jene, die sich nicht beraten lassen.
Gründerworkshops
Wenn du [Gründerworkshop + deinen Wohnort] auf Google eingibst, findest du sicher etwas. Das sind kostenlose Workshops, die dir am Anfang helfen können, das breite Themengebiet besser zu fassen. Und du lernst andere Gründer kennen. Eine fertige Idee musst du hierfür noch gar nicht haben.
Linktipps:
- Berater finden
Gründungsberatung wird in Österreich und in Deutschland staatlich gefördert. Du kannst dir dabei bis zu 50% des Beratungshonorars erstatten lassen. - Gründerservice
Wenn du diese 5 Schritte befolgst, bist du deiner erfolgreichen Unternehmensgründung schon einen großen Schritt näher!
Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß bei deinem Gründerabenteuer!
Reinhold
Neueste Artikel von Reinhold Lackner (alle ansehen)
- 5 Dinge die du als Unternehmensgründer von Anfang an richtig machen musst! - 24. Oktober 2016
Sich über die Zielgruppe umfassend zu informieren, ehe man ein Unternehmen gründet, ist in der Tat essenziell, jedoch trotz hilfreicher Statistiken nicht ganz so einfach wie in der Theorie. Schließlich können unerwartete Ereignisse selbst jahrelange Trends unterbrechen. Doch auch in anderen Bereichen, wie etwa bezüglich vertraglicher Regelungen oder der Rechtsformwahl, stehen Unternehmensgründer insbesondere am Anfang vor einer Herausforderung, weshalb die Unterstützung eines Notars durchaus sinnvoll ist.