Du hast eine Idee, weist aber nicht wie du damit weiter umgehen sollst? Du willst wissen welche Schritte notwendig sind, um deine Idee in ein Geschäftsmodell zu verwandeln? Dann solltest du unbedingt weiterlesen, denn da erfährst du „Wie aus einer Idee ein Unternehmen wird“.
DIE IDEE
Als erste steht deine Idee. Wenn du selber skeptisch bist und nicht zu 100% hinter dieser Idee stehst, dann verwerfe sie wieder oder lege sie in eine „SPÄTER“ Schublade. Als angehende/r UnternehmerIn musst du nämlich von deiner Idee zu 100% überzeugt sein und mit vollem Elan bei der Sache sein! Das heißt auch, dass du nur 1 Idee verfolgen sollst und nicht mehrere gleichzeitig. Denn deine Idee braucht jetzt deine volle Aufmerksamkeit!
DIE IDEENPRÜFUNG
Als erster Punkt sollte auf deiner ToDo-Liste die Prüfung deiner Idee auf Herz und Nieren stehen. Wobei das nicht heißt, dass die Idee unter Ausschluss der Öffentlichkeit geprüft werden sollte. Oft ist genau das Feedback vom Markt jenes, das dich und deine Idee nach vorne bringt! Das kann zwar kurzfristig Kosten verursachen, kann dich aber wesentlich schneller und weit aus realistisch mit Daten versorgen und so deine wichtigsten Fragen beantworten!
Bevor du dich voll und ganz auf das Abentuer StartUp einlässt, solltest du ein paar Basis-Prüfungen bzw. –Berechnungen machen:
- Machbarkeit
Ist deine Idee auch umsetzbar? Vor allem bei Produkten, sollte auf Machbarkeit geprüft werden! - Wirtschaftlichkeit
Ist die Produktion / Durchführung deiner Idee auch wirtschaftlich umsetzbar? Sind die Kosten der Produktion gedeckt und bleibt noch Gewinn übrig? Bei Produkten auch interessant: welche Abnahmemenge ist notwendig um einen Gewinn zu erzielen? - Patente / Markenschutz / USP
Wie kannst du deine Idee vor Nachahmern schützen? Wie kannst du dich von den Mitbewerbern abheben? Was ist dein Alleinstellungsmerkmal (USP)? - Nachfrage / Markt
Gibt es für dein Produkt einen Markt? Löst deine Idee ein Problem? Gibt es eine Zielgruppe für deine Idee? Wenn ja, wie sehen deine Zielgruppen aus und in welchem Preissegment bewegen sich diese? - Geschäftsmodell / Preispolitik
Kannst du deine Idee in ein Geschäftsmodell gießen und gibt es für deine Preispolitik auch eine dementsprechende Nachfrage? - Konkurrenz
Gibt es Mitbewerber? Gibt es Unternehmen die Ähnliches anbieten? Wie sehen deren Produkte/Dienstleistungen aus und welches Geschäftsmodell verfolgen Sie? - Lieferanten / Kooperationspartner
Brauchst du zur Umsetzung deiner Idee weitere Partner? Wenn ja, welche? Gibt es da nur 1 möglichen Partner oder kannst du das Risiko auf Mehrere aufteilen? Wie ist die Abhängigkeit zu diesen Partnern? Welchen Einfluss haben diese Partner auf deine Preispolitik? - Vertriebswege
Wie kannst du deine Idee an den Mann / an die Frau bringen? Welche Vertriebswege stehen zur Option? Welche Vor- und Nachteile bzw. welche Kostenstrukturen bringen die jeweiligen Vertriebskanäle? Wie ist deren Reichweite? - Finanzierung
Kannst du die ersten Gehversuche alleine stemmen oder brauchst du Investoren bzw. eine Finanzspritze? Eine detaillierte Kostenaufstellung sollte dir eine Jahresplanung hinsichtlich Einnahmen und Ausgaben ermöglichen!
FEINTUNING DEINER IDEE
Nach der Prüfung deiner Idee, stehst du jetzt vor der Entscheidung:
- Verwerfen der Idee
Wichtig dabei ist, den eigenen Stolz auf die Seite zu packen. Wenn die Idee – aus welchen Gründen auch immer – nicht bereit ist für die Umsetzung, dann solltest du sie (vorerst) nicht weiter verfolgen. Das kostet dir nur Zeit und Geld. - Feintuning der Idee und Vorbereitung auf die Unternehmensgründung
Sollten die Idee und du gestärkt und mit voller Motivation aus der Prüfungsphase herausgehen, dann kann es sein, dass noch etwas Feintuning notwendig ist. Gleichzeitig muss es dann mit vollem Schub in Richtung Unternehmensgründung gehen.
VORBEREITUNG ZUR UNTERNEHMENSGRÜNDUNG
Das wichtigste zuerst – die Selbstreflexion: Bist du auch ein/e UnternehmerIn? Was sind deine persönlichen Ziele? Lässt sich das mit einer Unternehmensgründung vereinbaren? Es bringt nämlich alles nichts, wenn du eine geile Idee hast, aber nicht der Typ fürs UnternehmerIn-Dasein bist. Dann solltest du dir überlegen ob du deine Idee jemanden verkaufen kannst oder ob du dir jemanden ins Boot holst, der die Geschäftsführung übernimmt.
Dann solltest du dir unbedingt Gedanken über die Vermarktung – also das Marketing – deines Unternehmens machen. Ein guter Auftritt erleichtert dir die Markenbildung und macht sich langfristig bezahlt. Dazu gehören zum Beispiel eine gute Domain, die man sich einfach merken kann, ein Logo welches dich bzw. dein Unternehmen repräsentiert und vieles mehr.
Wenn du bis hierhin die kostenlosen Beratungsmöglichkeiten noch nicht genutzt hast, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Gehe zur WKO in deinem Bezirk und informiere dich über Gewerbescheine, Sozialversicherung, Steuern und Co. Du solltest auch unbedingt die kostenlose Erstberatung bei einem Steuerberater deiner Wahl in Anspruch nehmen. Denn bereits die Entscheidung über die Unternehmensform sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Je nach Unternehmensform, kannst du Steuern sparen und Risiken absichern!
Wenn du einen guten Bankbetreuer hast, so sollte dieser dich hinsichtlich Förderungen aufklären können. Dieser sollte dir auch hinsichtlich Vorsorgekasse weiterhelfen können. Denn wenn du zum Start deines Unternehmens bereits Mitkämpfer brauchst, so steht auch das auf deiner ToDo-Liste. Weitere Quellen für nicht-rückzahlbare Zuschüsse und geförderte Darlehen / Kredite sind:
- Austria Wirtschaftsservice
- die WKO in deinem Bezirk
- regionale Wirtschaftsagenturen (in OÖ zum Beispiel business upper austria)
- die Gemeinde deines Unternehmensstandortes (auch hier kann es spezifische Förderungen geben, wie zum Beispiel für die Schaffung von regionalen Arbeitsplätzen)
- dein/e SteuerberaterIn (Sollte dich auch hinsichtlich Arbeitnehmer-Meldung und Arbeitsverträge unterstützen können)
- andere UnternehmerInnen (die besten Ideengeber hinsichtlich Tools die dich im Alltag unterstützen können!)
- der gründerblog.at (auch hier findest du nicht nur Förder-, sondern auch Tool-Tipps)
Auch mit deinem Versicherer deines Vertrauens solltest du einen Termin vereinbaren und klären, welche Risiken wie abgesichert werden können bzw. was wirtschaftlich Sinn macht.
NACH DER GRÜNDUNG IST VOR DER GRÜNDUNG
Auch wenn du die Gründung hinter dir hast, heißt das nicht, dass du dich ausruhen kannst. Du solltest dir regelmäßig Feedback zu deinem Produkt / deiner Dienstleistung einholen – ein Coach / Mentor hat keine rosarote Brille auf und kann dir konstruktiv Kritik geben. So kannst du dich immer wieder weiterentwickeln – denn Stillstand im Business ist der Tod.
Nutze die zahlreichen Wettbewerbe um deine Idee weiter prüfen zu lassen, Aufmerksamkeit zu generieren und damit auch Reichweite zu erzielen! Es gibt für jede Branche und für jede Region Netzwerke – nutze diese, denn Mundpropaganda ist das effektivste Marketing das du bekommen kannst! Ein regelmäßiger Besuch beim Steuerberater kann dich vor zu hohen Abgaben bzw. Nachforderungen hinsichtlich Steuern und Sozialversicherung schützen. Genauso regelmäßig solltest du dich hinsichtlich Förderungen up2date halten – hier kann die regionale Wirtschaftsagentur unterstützen!
Hi Patrizia!
Deine Checkliste ist wirklich toll. Als Unternehmer habe ich bereits viel Erfahrung gesammelt und ich kann nur zustimmen, dass es sehr viel zu beachten gibt, wenn man ein Unternehmen gründen und stark aufbauen möchte. Hierzu könnte dich Folgendes interessieren: https://www.youtube.com/user/MarkoHuemer/playlists
Mach weiter mit deinen tollen Beiträgen!
LG Marko
Ich wollte schon immer mehr wissen über Unternehmensgründung. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.
Eine allgemein sehr coole Seite die Ihr da habt, mit wichtigen und wissenswerten Infos. Habe schon einige Blogs gelesen und mir hat auch viel daraus weitergeholfen. Freue mich mehr zu lesen 🙂 LG Jeany
Meiner Meinung nach sollte die Idee oder Innovation vor allem in der Anfangszeit realisierbar und greifbar sein. Nach dem Austritt eines wichtigen Partners meiner Firma möchte ich diese neu gründen. Hoffentlich kann mir ein erfahrener Rechtsanwalt für Unternehmensrecht hierbei erfolgreich weiterhelfen.
Vielen Dank für den Beitrag. Ich bin gerade dabei mich selbstständig zu machen und werde. Auf jeden Fall Patente auf meine Idee eintragen lassen. Ich werde mir gleich einen Notariat für Unternehmensrecht suchen, um die Dinge abzuklären. Danke für den Hinweis.
Danke! Ich bin nun endlich zu der richtigen Idee gelangt und nun kann es losgehen. Um die Produktion auch sicher gestalten zu können, haben wir einen Boden für Industrie und Gewerbe auslegen lassen.
Danke für den Beitrag! Wir haben glücklicherweise eine Finanzierung bekommen und können uns nun einen Hallenbau leisten. Hier können wir die Produktion in den Gang bringen.
Meine Schwester möchte ein Unternehmen gründen. Ich werde ihr sagen, dass bei der Unternehmensgründung die Finanzierung sehr wichtig ist. Sie sollte also eine Kostenaufstellung mit Einnahmen und Ausgaben aufstellen.
Die Unternehmensgründung beginnt oft mit einer einfachen Idee, die sich dann zu einem vollwertigen Geschäftsmodell entwickelt. Dabei ist es wichtig, nicht nur die praktischen Aspekte wie die Anmeldung des Unternehmens und die Wahl der Rechtsform zu berücksichtigen, sondern auch den Kundennutzen im Fokus zu behalten. Nur so kann man sicherstellen, dass das Produkt oder die Dienstleistung auch wirklich nachgefragt wird. Eine gründliche Vorbereitung und Planung sind daher unerlässlich für eine erfolgreiche Gründung.
Danke für die hilfreichen Tools-Tipps. Ich bin im Begriff, eine Existenz zu gründen und möchte mich vorsorglich zu Versicherungen beraten lassen. Dafür wende ich mich am besten direkt an einen erfahrenen Versicherungsberater.
Die Stichpunktliste der Ideenprüfung ist großartig aufbereitet. Mein Bruder und ich möchten unsere Firma nun offiziell machen. Für die Unternehmensgründung werden wir uns die Tage an einen Notar wenden.